null Inklusives Theaterprojekt

Ein Jahr lang trafen sich Kinder und Jugendliche der Tagesstätte St. Rupert des Heilpädagogischen Zentrums mit den Kindern des Theatervereins „Lampenfieber" aus Pfarrkirchen in regelmäßigen Abständen, um gemeinsam ein Theaterstück einzustudieren. Den Vorlieben und Fähigkeiten der Kinder entsprechend entstanden eine Rhythmusgruppe, eine Tanzgruppe, eine Schattenspielgruppe, eine Dekorationsgruppe und natürlich eine Gruppe mit den „eigentlichen" Schauspielern, die Sprech- und Pantomimerollen übernahmen. Auf diese Weise näherten sich die Kinder dem Stück auf verschiedenen Wegen und erarbeiteten gemeinsam das Thema.

Die Mitarbeiterin des HPZ Gerti Stadlthanner, die gleichzeitig die Jugendgruppe des Theatervereins leitet, stellte den Kontakt her, sie war "Motor" des Projekts und koordinierte die beiden Gruppen. Gleichzeitig fungierte sie als Autorin und als Regisseurin des zu spielenden Theaterstücks. Die Aktionsgemeinschaft Kind in Not finanzierte mit einem namhaften Betrag eine Teil der anfallenden Überstunden.

Am vergangenen Mittwoch war es nun so weit, auf der Bühne im Speisesaal des  HPZ kam das Stück "Mit Mary Poppins ins Schullandheim" zur Aufführung. Inhaltlich geht es vordergründig darum, dass sich der Rektor einer Schule aus Mangel an einer alternativen Betreuungsperson dazu durchringt, das "Kindermädchen" Mary Poppins mit einer lustlosen und zerstrittenen Klasse ins Schullandheim fahren zu lassen. Die Kinder erleben dort verschiedene kleinere und größere Abenteuer, was dazu führt, dass die Klasse begeistert und geeint wieder zurückkehrt. Im übertragenen Sinn wird aufgezeigt, dass es nicht nur die messbaren Lerninhalte sind, die wesentlich sind für die Entwicklung junger Menschen, sondern in gleicher Weise das gemeinsame Tun und das sich Einlassen auf Unbekanntes.

Bei dieser Kooperation von Kindern mit einem besonderen Förderbedarf mit  Kindern ohne Beeinträchtigungen stand nicht im Vordergrund, dass am Ende des Projektes ein professionell aufgeführtes Theaterstück präsentiert wurde. Wichtiger war es, dass sich die Kinder mit ihren jeweiligen Fähigkeiten aufeinander einließen, sich das Stück gemeinsam erarbeiteten und viel Spaß dabei hatten. In einer Zeit, in der das Thema Inklusion in aller Munde ist, war dieses Projekt ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit.

Die mehr als 100 Zuschauer waren beeindruckt von der Intensität der Darstellung sowie von der Motivation und Begeisterung, welche die Schauspieler zeigten. Entsprechend lange dauerte der verdiente Applaus.